Берлин. Председателят на турската общност в Германия обвини германския политик и банкер Тило Сарацин в "интелектуален расизъм" и призова за премахването му от поста на член на Борда на директорите в "Дойче Бундесбанк", пише "Ди Велт"
След изказването на Колат турската общност в Германия очаква реакцията на федералния канцлер Ангела Меркел.
Междувременно първият министър в Германия с турски произход, Айгюл Йозкан, която оглавява министерството на социалните грижи и интеграцията в кабинета на провинция Долна Саксония, обвини Сарацин в уязвяване и дискредитиране на имигрантите, пише изданието.
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Türkische Gemeinde verlangt Abberufung Sarrazins
Der Chef der türkischen Gemeinde in Deutschland wirft Thilo Sarrazin "intellektuellen Rassismus" vor und fordert die Absetzung Sarrazins.
Nach den jüngsten Äußerungen von Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin erwartet die türkische Gemeinde in Deutschland ein klares Signal von Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Ich fordere die Bundesregierung auf, ein Verfahren zur Absetzung von Thilo Sarrazin als Bundesbank-Vorstand einzuleiten“, sagte Kenan Kolat, Chef der türkischen Gemeinde in Deutschland, der „Frankfurter Rundschau“.Mit der Veröffentlichung seines Buches „Deutschland schafft sich ab“, habe Sarrazin alle Grenzen überschritten. „Das ist die Krönung eines neuen intellektuellen Rassismus und es schadet Deutschlands Ansehen im Ausland“, sagte Kolat.
In seinem neuen Buch warnt der wegen ähnlicher vorheriger Äußerungen bereits umstrittene Sarrazin davor, dass die Deutschen zu „Fremden im eigenen Land“ werden könnten. Zahlreiche Politiker aller warfen dem früheren Berliner Finanzsenator vor, er schüre Vorurteile gegen Muslime. Die SPD hat ihm den Parteiaustritt nahegelegt.
Die erste türkischstämmige und muslimische Ministerin in Deutschland, Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (CDU), warf Sarrazin vor, Migranten mit seinen umstrittenen Thesen zu verletzen und pauschal zu diskreditieren. „Es gibt unendlich viele fleißige Zuwanderer – diese verdienen Respekt, nicht Häme“, sagte sie der „Bild am Sonntag“. „Alle jene, die sich einbringen, die ihre Kinder motivieren, die Deutsch lernen, die als Arbeitnehmer Steuern zahlen, die als Unternehmer Arbeitsplätze schaffen – sie alle verdienen Respekt.“ Sarrazin aber verletze diese aufrichtigen Menschen mit seinen Pauschalurteilen, sagte die Ministerin, deren Eltern 1963 aus der Türkei nach Deutschland kamen.
Auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), erhob in der „Bild am Sonntag“ schwere Vorwürfe gegen Sarrazin. Sarrazin zeichne ein Zerrbild der Integration in Deutschland, das jeder ernstzunehmenden wissenschaftlichen Untersuchung nicht standhalte, sagte sie. „In seinen Ausführungen nennt er stets nur die halbe Wahrheit: Es ist unbestritten, dass es gerade bei der Bildung vieler Migranten großen Nachholbedarf gibt! Um dies festzustellen, bedarf es nicht der Aussagen Sarrazins.“
dpa/AFP/tmawww.welt.de / Germany link